Deutsche Meisterschaft im Hallenfußball und ein Team aus dem Kreis Harburg ist dabei. Die U17 des MTV Ramelsloh findet sich am vergangenen Wochenende in Gesellschaft von Mannschaften wie VfL Bochum und Energie Cottbus wieder. Ein Traum vieler Jungs, die anfangen Fußball zu spielen, wurde für diese Mannschaft wahr.
Mit einem vom Verein gestellten Reisebus ging es für das Team nach Duisburg. In der Sportschule Wedau trafen sich vom 15.3.-17.3.2024 die besten Futsal Mannschaften der A-, B- und C-Jugend aus ganz Deutschland, um ihre Meister auszuspielen. Mittendrin der MTV Ramelsloh mit seiner B-Jugend, die sich mit einer beeindruckenden Siegesserie zum Kreis-, Landes- und Norddeutschen-Meister krönte.
Die Jungs um das Trainerteam Benedikt Batsch, Ulf Gulla und Christian Meyer durften erleben, wie es sich anfühlt, zum Fotoshooting zu gehen, das eigene Vereinslogo in XXL in der Halle zu sehen und einen Imagefilm des DFB zu drehen, der von jeder teilnehmenden Mannschaft gemacht wurde, damit er auf den Videoleinwänden der Halle abgespielt werden konnte.
Im ersten Vorrundenspiel traf der MTV gleich auf den badischen Meister SVK 1884/98 Beiertheim. Dieser ging nach acht Minuten mit 1:0 in Führung. Der MTV Ramelsloh ließ sich davon aber nicht beeindrucken und konnte mit gewaltiger Fanunterstützung, mehr als 50 Fans haben den langen Weg nach Duisburg auf sich genommen, schnell durch Luca Zelmer ausgleichen. Samuel Morisse sorgte in einer packenden Schlussphase mit zwei Treffern für den verdienten 3:1 Auftaktsieg. Leider wurde der Sieg mit den Verletzungen der Spieler Jonni Stockhaus und Pino Schäfer bezahlt, Mathis Radünz spielte zudem mit einem Bänderriss, den er sich 3 Wochen vorher in einem Pokalspiel zugezogen hatte.
Beflügelt von dem Sieg trat der MTV Ramelsloh im zweiten Spiel der Vorrunde gegen die Bundesligamannschaft des FC Energie Cottbus an. Die Cottbuser galten auch als Favorit in der Gruppe, zumal sie ihr erstes Spiel gegen Köln souverän mit 4:1 gewonnen hatten. In einem hart umkämpften Spiel rangen die Jungs aus Ramelsloh den Cottbusern ein 0:0 Unentschieden ab. Pech für Ramelsloh, eigentlich hatten sie sogar die größeren Torchancen, aber ein Lattentreffer ging genauso wenig rein, wie ein Ball, der von links nach rechts über die komplette Torlinie rollte.
Das letzte Vorrundenspiel wurde erst am Folgetag ausgespielt. Gegner war der westdeutsche Meister FC Rheinsüd Köln. Der MTV Ramelsloh tat sich schwer, kein Spielglück wie schon gegen Cottbus und man merkte auch, dass den verletzten Spielern ein paar Prozent zur Topleistung fehlen. Köln führte bis kurz vor Ende der Partie mit 3:1. In den letzten Minuten wurde das Spiel dann von beiden Mannschaften hektisch. Ramelsloh drückte auf den Ausgleich und musste zu allem Überfluss nach einer umstrittenen roten Karte gegen Luca Zelmer in Unterzahl die Partie zu Ende spielen. Mit einem 10-Meter-Freitstoß und einem 6-Meter-Strafstoß für Ramelsloh bot sich die große Chance, doch noch den Ausgleich zu schaffen. Allerdings konnte der MTV nur einen der beiden Schüsse verwandeln und verlor am Ende mit 2:3. Beide Tore erzielte Samuel Morisse, das erste mit einem strammen Linksschuss in das lange Eck.
Der Modus der Deutschen Meisterschaften sieht vor, dass die jeweils gleichplatzierten der Tabelle aus Gruppe A und B gegeneinander antreten. Als Gruppendritter konnte der MTV Ramelsloh in seinem Endspiel also nur noch um Platz 5 und 6 spielen. Eine durch die Sperre aufgrund der roten Karte und mit den angeschlagenen Spielern geschwächte MTV-Mannschaft versuchte gegen den FC Eilenburg alles und kämpfte bis zum Schluss. Leider mussten sich die Jungs auch in diesem Spiel ganz knapp mit 1:2 geschlagen geben. Torschütze im Endspiel war Pino Schäfer.
Die Meisterschaft bei der B-Jugend sicherte sich die JSG Neitersen. In der A-Jugend durfte der Berliner SC jubeln und die C-Jugend konnte der FC Viktoria Köln für sich entscheiden.
Die Enttäuschung auf den Gesichtern der Spieler war aber schon beim Einsteigen in den Bus vergessen und stolz auf die eigene Leistung, als sechstbeste Mannschaft aus ganz Deutschland die diesjährige Hallensaison abgeschlossen zu haben, ging es auf eine gut gelaunte Heimreise nach Seevetal.
Trainer Benedikt Batsch sagte nach dem Wochenende: „Rückblickend auf die deutsche Meisterschaft muss man sagen, dass wir aufgrund der vielen Verletzungen einfach Pech hatten. Anja Morisse, unsere Physiotherapeutin, hat echt gezaubert, damit die Spieler überhaupt auf die Platte gehen konnten. Es fehlten dann aber ein paar Prozent und auf dem Niveau entscheiden einfach Kleinigkeiten.“
„In kurzer Zeit haben unsere Jungs drei Titel geholt und sind zur Deutschen Meisterschaft gefahren. Das muss ihnen erstmal jemand nachmachen. Der ganze MTV Ramelsloh ist irre stolz auf dieses Team!“, so der Vereinspräsident Andy Schünemann.
Ein ganz großer Dank von der Mannschaft, den Trainern und vom ganzen Verein geht an die Sponsoren und Förderer, die diese überwältigende Reise finanziell überhaupt erst möglich gemacht haben, an die unglaublichen Fans, die für Heimspielatmosphäre bei allen Turnieren bis hin zur Deutschen Meisterschaft gesorgt haben und an alle die mit ihrem Engagement für einen unvergesslichen Eintrag in die Vereinsgeschichte gesorgt haben.
Die U17 des MTV Ramelsloh bei der Deutschen Meisterschaft:
Trainer und Betreuer: Benedikt Batsch, Christian Meyer (alle Trainer), Anja Morisse (Physiotherapeutin) und Anya Zuchold (Fotografin)
Spieler: Danylo Plotnikov, Vincent Jannik Schröder, Pino Pepin Schäfer, Luca Levi Zelmer, Jonni Stockhaus, Jannis Mika Batsch, Samuel Morisse, Mathis Radünz, Lasse Hermelin, Tammo Peters, Silas Lechelt, Johann Albrecht
Es fehlten: Trainer Ulf Gulla und die Spieler Nelo Gulla, Jakob Maaß, Henry Sabourin, Thore Musmann, Aaron Dronka, Keno Pillokat, Lennard Müller, Emre Kiziltunclar